Reittherapie

Jede Woche fährt ein Lehrer der Förderschule mit vier Kindern der Schule nach Stolberg zum Zentrum für Therapeutisches Reiten von Frau Irene Jakobs.

Die Kinder können das Ankommen nach der „langen“ Fahrt (ca. 20 Minuten) kaum erwarten. Auf der Fahrt legen die Kinder selbständig die Reihenfolge beim Reiten fest. Vor dem Ankommen werden immer noch mal die Regeln, die auf dem Reiterhof wichtig sind, geklärt:

  • Leise sein im Umgang mit den Tieren.
  • Kein Tor darf alleine aufgemacht werden – zur Sicherheit, damit kein Tier wegläuft.
  • Wir wollen Spaß haben!

Das Reiten:

Zuerst wird das Pferd geputzt, gesattelt und dann geht es los.

Pferd und Reiter wärmen sich in der Reithalle durch Laufspiele auf.

Mitarbeiter von „Kids auf Trab“ leiten Konzentrations- und Geschicklichkeitsspiele auf dem Rücken des Pferdes an.

So geht es weiter:

Reiten vorwärts, seitlich und rückwärts. Schritt und Trab, nach kurzer Zeit sind einige Kinder sattelfest und es geht zum Galopp über.

Das fordert die Kinder heraus!

Verantwortung übernehmen:

Nicht nur das Reiten ist auf dem Hof Thema. Die Kinder übernehmen an dem Morgen auch Teile der Versorgung der anderen Tiere, die dort auf dem Hof leben.

Wir füttern die Kaninchen und die Kinder haben ausreichend Zeit mit den Tieren zu kuscheln.

Die Ziegen und die zwei Minischweine werden gefüttert, die Kinder sorgen dafür, dass ausreichend frisches Wasser vorhanden ist und kontrollieren, ob genügend frisches Stroh in den Ställen liegt.

Danach werden die Hühner versorgt, die Tiere – außer dem Hahn – lassen sich auf den Arm nehmen. Das Lieblingshuhn Isabell wird von Arm zu Arm gereicht. Hier wird regelmäßig festgestellt, wie glücklich die Hühner auf dem Hof sind – und dass Hühner in Legebatterien ein nicht so schönes Leben haben. Die Kinder wollen demnächst beim Verzehr von Eiern an Isabell denken….

Ausreiten:

Bei schönem Wetter geht es in den Wald. Für einige Kinder der Förderschule sind 1 1/ 2 Stunden zu Fuß in der Natur kaum zu bewältigen, da sie nicht über ausreichend Kondition und Geschicklichkeit verfügen.

Im Wechsel führt je ein Schüler einen der zwei Hunde, welche wichtige Vertraute und Freunde der Kinder geworden sind. Ein Kind führt das Pferd gemeinsam mit der Begleiterin und im Wechsel reitet eines der Kinder.

Die Herausforderung für die Kinder, die gerade nicht reiten, ist bei solchen Ausritten, sehr zügig mit dem Pferd zu laufen, so dass es galoppieren kann. Natürlich ist der Reiter besonders begeistert vom Reiten im Galopp.

Die Begleiter halten immer wieder an, um den Kindern Gelegenheit zu bieten, die Natur wahrzunehmen: Innehalten, staunen – und auch träumen.

Äußerung eines Jungen: „ So will ich auch wohnen, wenn ich groß bin!“

Natur- Erlebnis im anliegenden kleinen Wald:

Die Kinder dürfen schnitzen und z.B. den Teich von den Algen befreien. Im Hochbeet haben wir im Sommer Gurken und Zucchini gepflanzt. Es werden Äpfel geerntet und gemeinsam gegessen.Reittherapie 2

Auch das kann vorkommen: Eine Maus feierlich „beerdigen“. Zwei der kleinen Kinder wussten nicht, was beerdigen überhaupt bedeutet und so fragt einer später noch nach: „Wo haben wir noch mal die Maus eingepflanzt?“

Freie Zeit:

Zwischen der Versorgung der Tiere, dem Reiten bleibt auch immer noch Zeit z.B. zum Fußballspielen, Laufen, Toben und Rennen.

Müde, meist sehr dreckig, aber sehr zufrieden, fahren wir dann zurück zur Schule.